Die Wetterverhältnisse vom April mit mittleren Temperaturen und wiederholten Platzregen haben den Krankheitsbefall (Mehltau) der Reben in einem aussergewöhnlichen Umfang begünstigt. Durch die Nässe wurden maschinelle Arbeiten in den Hanglagen verunmöglicht. Der Pinot noir zeigte am 10. Juni die ersten Blüten, der Chasselas erst am 18. Juni, also deutlich später als im Vorjahr. Im Juli und anfangs August war die Witterung wiederum feucht und es galt erneut gegen Krankheiten und Pilzbefall anzukämpfen. Dennoch konnte quantitativ eine gute Ernte erwartet werden. Durch die Witterungseinflüsse am Sommerende und Herbstanfang wurde auch der Reifeprozess günstig beeinflusst. Die Bise von Ende September trug das ihrige dazu bei. Folglich wurde der Leset etwas später als üblich in Angriff genommen. Bedingt durch den Regen von anfangs September waren die Beeren etwas kleiner und auch der Zuckergehalt zeigte sich etwas tiefer als im Vorjahr. Nach dem die Reife einmal erreicht war, entwickelten die Trauben frische, fruchtige Aromen. Die Wetterverhältnisse während des Leset waren ideal und erlaubten uns, bei Sonnenschein und vorzüglichen Bedingungen schöne, gesunde Früchte zu ernten. Mit 850 gr/m2 waren die Erntemengen etwas höher als im Vorjahr. Sie sind aber immer noch sehr tief gehalten. Die Zuckerwerte liegen mit 68°OE beim Chasselas und 87°OE beim Pinot noir im Mittel der Werte der Vorjahre. Der Traminer mit seinen 89°OE zeigt sich wiederum von seiner besten Seite. Die optimale Reife und die intensiven Aromen der Trauben konnten erst in der zweiten Oktoberhälfte erreicht werden. Im 2008 brauchte es viel Geduld um nicht zu früh mit dem Leset zu beginnen. Seit Jahren war die Ernte nicht mehr so spät, aber das Zuwarten hat sich gelohnt……