Millesimes

2023, ...

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2022, ein grosses Jahr !

Der milde Frühling ermöglichte es den Reben, Anfang Juni frühzeitig zu blühen.

Der Sommer setzte diesen Trend fort, die Hitzewellen nahmen zu und der Wassermangel machte den jüngsten Rebstöcken zu schaffen. Einige leichte Regenfälle Anfang August entspannten die Situation und ermöglichten es den Trauben, von diesem sehr heißen Sommer zu profitieren.

Die früheste Weinlese (ab dem 8. September) fand zwischen mehreren Regenfällen statt und ermöglichte es, eine ideale Ernte einzukellern.

Reife, Säuregleichgewicht und Menge waren das Ergebnis eines markanten Jahrgangs.

2021, ein nicht einfaches Jahr….

Im Frühjahr 2021, als ganz Europa unter dem Frost litt, hatten wir das Glück, davon verschont geblieben zu sein. Aber die klimatische Ruhe war nur von kurzer Dauer. Intensive Regenfälle von Juni bis Mitte-Juli richteten in den Weinbergen grossen Schaden an und begünstigen den Befall der Reben mit Mehltau, was eine hälftige Ertragseinbusse zur Folge hatte. Damit nicht genug. Ein Hagelzug zog über einige Rebberge, zerstörte Trauben und liess die Seen über die Ufer treten.

Ab August kam endlich der Sommer zurück, was uns eine schöne, aber sehr kleine Ernte bescherte. Mengenmässig die kleinste Ernte der  letzten zwanzig Jahre, werden wir aber dennoch mit gefreuten Weinen von grosser Frische verwöhnt.

Jahr 2020 – kleinere aber gute Ernte

Anlässlich der milden Klimabedingungen zum Winterende und Frühlingsbeginn trieben die Reben rasch aus. Erst Anfang Juni, während der Blütezeit, traf uns die Kälte und der Regen. Diese Bedingungen verhinderten eine einewandfreie Traubenbefruchtung und hatten schliesslich eine reduzierte Ernte zur Folge.

Glücklicherweise wendeten sich die klimatischen Konditionen pünktlich zur Sommerwende, so dass die Trauben optimal heranreifen konnten. Das Volumen der Beeren fiel jedoch etwa ein Drittel geringer aus, als in einem normalen Jahr. Das überaus gesunde Traubengut wurde anlässlich der früher als üblich durchgeführten „Läset“ geerntet.

2019, ein schwierigeres Jahr als andere

Nach der vorzeitigen Ankunft des Frühlings hat uns am Morgen des 6. Mai ein Frost getroffen und einige Reben zerstört. Glücklicherweise waren von unseren Ländereien aber nur 5% betroffen und der Frühling ist dann auch schöner denn je wieder zurückgekehrt. Am Doch das nächste Unglück liess nicht lange auf sich warten. Am 15. Juni hat uns ein grosses Unwetter mit viel Hagel erreicht, welches sämtliche Reben noch vor deren Blütezeit von unserem Weinkeller bis nach Sugiez verwüstet hat. Noch nicht richtig von diesem Unwetter erholt, hat uns am Abend des 27. Juli ein zweiter Hagelschauer erreicht, diesmal im Westen, auf der Waadtländischen Seite des Vully. Unsere Hoffnung, immerhin in diesem Gebiet noch gut erhaltene Reben zu haben, wurde damit vernichtet.

Ausserdem entwickelte sich in den Reben Mehltau, ein Pflanzenpilz, den wir nun mit doppelter Wachsamkeit überwachen mussten.

Aufgrund dieser vielen Vorfälle hatte sich dann auch die Ernte bis in den Oktober hereingezogen und waren auch keine leichte Arbeit. Andererseits waren die Vinifikation einfach, um die Essenz des Besten zu erhalten, das dieser Jahrgang uns bieten konnte. Weine auf der Frucht, rein und präzise.

2018, ein Rekordjahr

Der gut beregnete Winter brachte dieses Jahr tiefe Temperaturen bis Anfangs April und schützte kontinuierlich die Reben vor dem Erfrieren.

Im Frühling wechselte das Wetter vollkommen und in unglaublicher Geschwindigkeit, brachte Wärme und Trockenheit und ermöglichte den Reben, sich schnell und ohne Krankheiten zu entwickeln.

Die Rebstöcke, mit ihrer Tiefe der Wurzeln, litten kaum unter der Hitze und der Trockenheit des Sommers, was auch zu der frühzeitigen Traubenlese, ab dem 10. September, führte.
Die Zuckerraten haben den Rekord geschlagen, trieben uns zur schnellen Ernte des Pinot und des Traminers, da ein steigender Traubenzucker im Verhältnis zur spontan natürlichen Hefekultur verhindert werden musste.

Zu unserer grössten Freude wurde die reichhaltige Traubenmenge, die nach der massiven frostreichen Missernte im vergangenen Jahr 2017 umso mehr Geltung erlangte.

2018 wird in jeder Hinsicht ein grosses Jahr, insbesondere für die Chasselas und die roten Spezialitäten.

2017, Frostschaden

Durch den milden Winter und Frühlingsbeginn begann die Vegetation in den Rebbergen frühzeitig. Mit einem seit mehr als 50 Jahren nie dagewesenen Frost machte der 20. April 2017 alles zunichte. Eine starke Bise, verbunden mit einem leichten Eisregen und der klare Himmel in den Morgenstunden genügten, um die frischen Knospen zu vernichten. 70% der neuen Triebe wurden in einer Nacht Opfer des Frostes. Nach drei Wochen des langen Wartens setzte die Vegetation wieder ein und die Reben begannen, wenn auch etwas verspätet, wieder zu spriessen. Dank dem warmen, trockenen Klima zum Frühlingsende und während des Sommers konnten sich die neuen Knospen entwickeln, blühen und bereits einige Früchte bilden. Dank dem einzigartigen Herbst, entwickelte sich die kleine Ernte zu unserem grossen Erstaunen zu einer wunderbaren Reife. Mit einer Ernte von nur 60% wird der Jahrgang 2017 in die Geschichte eingehen. Er wurde nicht nur durch Frost geprägt, sondern auch durch die klimatischen Verhältnisse des heissen Sommers.

2016, Ein kühles Jahr

Nach einem milden Winter, folgt sehr spät (am 27. April) einen heftigen Frost. Die bedeutendste eisige Kälte, die seit 40 Jahren nicht mehr so tief gemessen wurde. Glücklicherweise, war der Schaden klein, nur wenige kleine Rebstöcke. Die darauf folgende Monate Mai und Juni waren sehr reich an Niederschlägen. Dieser grauenhafte Frühling trug zahlreiche Probleme mit sich. Der Zugang zu den Reben wurde erschwert, die Behandlungen schier unendlich und eine massive Mehltau Attacke, die einen fast untragbaren Druck der Krankheit mit sich trug und mehrere Trauben befiel. Die Sonnentage treten erst Mitte Juli ein und sind sehr willkommen! Das schöne Wetter dauert bis zur Reifung der Beeren an. 2016 hätte durchaus als Katastrophen Jahr bezeichnet werden können. Der unerwartete „Nachsommer“ schenkte uns eine späte Ernte, die aber mit guten Verhältnissen endete. Die Säfte „ohne Besonderheiten“, hätte man denken können, erwiesen sich als intensive Weine während der Vinifikation. Um die Qualität hätte man sich Sorgen machen können, letztendlich verblüfft sie uns!

2015, Es gibt einen solchen Jahrgang nur einmal pro Generation !

Der Winter war erstaunlich mild und trocken im Vully. Im Mai fielen zahlreiche lang andauernde Regenfälle, die den Seespiegel stark ansteigen liessen. Der Frühling endete trocken und es folgte ein heisser Sommer. Durch diese klimatischen Bedingungen wurden die Rebstöcke grösstenteils von Krankheiten verschont, die jungen Reben litten aber unter dieser Trockenheit. Während der Blütezeit herrschten, im Vergleich zu einem klassischen Zyklus, gute Bedingungen mit einem Entwicklungsvorsprung. Die Hitzetage dauerten bis Ende Juli an, begleitet von einer extremen Trockenheit. Erst anfangs August gab es wenige Niederschläge. Der zehntägige Vorsprung und das Reifestadium der Trauben verhiess eine vielversprechende Qualität für die kommende Ernte trotz eines schwächeren Ertrages, bedingt durch den trockenen Sommer. Offen gesagt kann das Jahr 2015 als einmalig bezeichnet werden, gibt es einen solchen Jahrgang nur einmal pro Generation. Einen unvergleichlichen Gehalt an Zucker mit einer angenehmen Säure und dazu ein aussergewöhnlich voller Geschmack. Die einzige Schattenseite dieses hervorragenden Weinjahres: Ernteverluste in Höhe von 20 Prozent. Damit musste man rechnen …

2014, Quantitativ und qualitativ ein Durchschnittsjahr

Auch im Vully war der Winter mild und schneearm. Bereits im April stiegen aber die Temperaturen an und beschleunigten die Entwicklung der Reben. Ein kühler, nasser Mai dämmte jedoch das Wachstum wieder ein. Anfangs Juni begann bei trockenem Wetter die Blütezeit. Die Sonnenwende brachte eine Regenperiode, welche in unserer Region während 3 Wochen andauerte und uns einen Feind in die Rebberge brachte: den Meltau. Mit wechselhaftem Wetter und nur wenig Sonne warteten Juli und August auf. Wir mussten den September abwarten um endlich mit schönen Tagen verwöhnt zu werden. Kurz vor Erntebeginn tauchte in den Rebbergen eine bisher unbekannte Fliege mit dem Namen Drosophyla Suzukii auf, welche vorwiegend die Pinot noir-Reben befiel und dort Schäden anrichtete. Dies bedeutete eine vorsichtige, aufwendige Ernte, da alle befallenen Traubenbeeren sorg-fältig entfernt werden mussten. Schlussendlich können wir uns aber über eine quantitativ mittelmässige Ernte mit einer erfreulichen Qualität, sowohl für die Weiss- als auch für die Rotweine, freuen. Die fruchtige Reife zeigt sich in allen Fässern. Es beginnt die sorgfältige Pflege im Keller: Gärung mit natürlichen Hefen und möglichst wenig Eingriffe in die Natur. So entstehen die grossen, gehaltvollen Weine, wie Sie sie als logische Folge von unserem Keller erwarten.

2013, Erneut ein kühles, nasses Jahr!

Auf den strengen, langen Winter folgte ein nasses, kaltes Frühjahr. In den Rebbergen setzte die Vegetation erst mit zwei Wochen Verspätung ein. Mai und Juni brachten keine grosse Besserung, was ebenfalls eine Verspätung der Blüte zur Folge hatte. Vom Hagelschlag Ende Juni wurden unsere Reben nur am Rande betroffen, während andere Weinregionen sehr stark in Mitleidenschaft gezogen wurden. Dank dem trockenen, warmen Klima nach der Sonnenwende, konnten die Reben den Rückstand etwas aufholen. Auch konnte den durch den nassen Frühling begünstigten Krankheiten etwas Einhalt geboten werden. Fast rekordverdächtig mutete der trockene Juli an, und man glaubte doch noch an einen schönen Sommer. Der Herbst brachte jedoch die Nässe zurück und leistete der abzusehenden verspäteten Ernte Vorschub. Mit einer Einbusse von 25% waren die Erntemengen noch kleiner, als nach der schlechten Blüte vorauszusehen war. Am 15. Oktober begann der Leset mit einer Verspätung von zwei Wochen gegenüber einem normalen Jahr. 2013 war der Leset einer der Schwierigsten der letzten zehn Jahre. Um einen optimalen Reifegrade der Früchte zu erreichen, musste auf fast allen Parzellen mit Unterbrüchen geerntet werden. Schlussendlich konnte eine kleine Ernte von jedoch gut gereiften Früchten eingebracht werden. Viele Risiken und Unannehmlichkeiten mussten wir auf uns nehmen, um von jeder Parzelle Trauben mit einem optimalen Reifegrad ernten zu können. Die Arbeit hat sich gelohnt, die Weine sind ausgesprochen frisch und fruchtig. Ein knackiger, süffiger Jahrgang!

2012, ein nasses, kaltes Jahr

Dezember und Januar 2012 waren nicht gerade winterlich. Dafür machte der Februar dem Winter alle Ehre: Kälte und Frost hielten Einzug. Die drei ersten Monate des Jahres 2012 waren eher trocken. Dafür überraschten uns April und Mai nochmals mit Kälte und grosser Feuchtigkeit. Diese Wetter-bedingungen begünstigten in den Rebbergen Krankheiten und Pilzbefall, was – insbesondere beim biologischen Anbau – für uns einen grossen Mehraufwand bedeutete. Durch das feuchte und kalte Wetter setzte die Blütezeit erst Mitte Juni ein. Die Befruchtung liess auf sich warten und war ungewiss. Glücklicherweise machte das Wetter in der zweiten Julihälfte vieles wieder gut. Der Mehltau wurde besiegt und der Reifeprozess schritt gut voran. Leider wartete der August nebst Hitze- auch immer wieder mit Regentagen auf. Der September bescherte uns ein Wechselbad von Trockenheit und Feuchtigkeit. Der Leset dauerte einen ganzen Monat und stellte unsere Nerven auf eine harte Probe. Der Reifegrad der Trauben entsprach zwar nicht den Vorjahren, war aber gut. Den Winzern wird das Jahr 2012 als äusserst schwieriges Jahr in Erinnerung bleiben. Wir haben das Risiko einsetzender Fäulnis auf uns genommen und zugewartet, bis die Früchte den optimalen Reifegrad erreicht hatten. Der ausgezeichnete Traubensaft gab uns Recht und liess die Ernteeinbusse von ca. 10% schnell vergessen.

2011, mildes Frühjahr, frischer Sommer und trockener Herbst

Der Winter hielt früh Einzug und wartete bereits im November mit Frost auf. 2011 startete mit mildem, trockenem Wetter. April und Mai stellen punkto Trockenheit und Wärme einen Rekord seit Messungsbeginn auf. Am 25. Mai, etwa drei Wochen früher als üblich, zeigten sich bereits die ersten Blüten. Ein extremer, noch nie dagewesener Vorsprung auf die Vegetation. Im Juli dämmten Kälte und Niederschläge den Vorsprung wieder etwas ein. Ab Mitte August schnellte das Thermometer in die Höhe. Eine Trockenperiode hielt Einzug, die bis zum Abschluss der Ernte, welche zehn Tage früher als üblich begann, andauerte. Bei anhaltend trockenem, warmem Wetter herrschten ideale Erntebedingungen. Sonnenverwöhnt, reich an Aromen und Tanninen und mit einem idealen Reifegrad wurden die Früchte geerntet. Wir erwarten nicht mehr von der Natur, sie hat uns mehr als verwöhnt! Auch die Messungen der Oechslegrade trugen zu unserem Glück bei. Der Chasselas zeigte über 75°Oe, der Pinot noir sogar 99°Oe. Mengenmässig lagen die Ernten etwas über denjenigen von 2010.

2010, kaltes Frühjahr, warmer Sommer und sonniger Herbst

Das neue Jahr startete mit einem echten Winter; Schnee und Kälte waren an der Tagesordnung. Im April kehrte dann aber endlich die Sonne zurück und leistete damit der Vegetation Vorschub. Mai und Juni präsentierten sich kühl und regnerisch und trugen nicht gerade zu einer gefreuten Blütezeit bei. Der Pinot noir liess eine kleine Ernte erahnen. Spärlich war das Ausmass der Blüten auch beim Traminer (anfangs Sommer sagte man eine sehr kleine Ernte von max. 300g/m2 voraus). Ende Juni lagen die Rebberge in ihrer Entwicklung bereits 10 Tage zurück. Wir waren nicht begeistert! Der Juli brachte die Wende! Die wunderschönen, heissen Tage liessen die Reben ihren Rückstand schnell wieder aufholen. Das Augustwetter war so-so-la-la, aber der September mit seinem Indian Summer zeigte einmal mehr, dass das Wetter des letzten Monats vor der Ernte für deren Qualität massgebend ist. Wir freuten uns über die schöne Reife, welche uns das sonnige, trockene Wetter bescherte! Während des Sommers haben wir uns entschieden, die Erntemengen drastisch zu reduzieren und nur beste Früchte zu ernten. Nur mit kleinen Erntemengen können wir einem Qualitätsanspruch wie demjenigen des Jahrgangs 2009 gerecht werden. Der langen Rede kurzer Sinn: 2010 – ein relativ normales, klassisches Jahr für den Winzer. Vor Hagelschlag wurden wir glücklicherweise auch in diesem Jahr verschont. Die schwierige Blütezeit und der Entscheid zu einer reduzierten Ernte führten zu einem quantitativ kleinen Ertrag. Wir können aber Weine von einer Qualität, welche unsere Erwartungen erfüllt, anbieten.

2009, trockene Jahreszeiten, maximaler Reifegrad

Ich kann mich nicht erinnern, ein besseres Winzerjahr als 2009 erlebt zu haben! Einem harten Winter mit Schnee im Überfluss und eisigen Temperaturen folgte ein April, der die Natur wieder aufleben liess. Der wunderschöne April (immer willkommen) und der aussergewöhnlich trockene Mai liessen den Frühling in seiner ganzen Pracht erstrahlen. Zu unserer grossen Freude begann die Blütezeit bereits in den ersten Junitagen und kündigte eine frühe, quantitativ gute Ernte an. Durch die Trockenheit wurden auch Krankheiten massiv eingedämmt. Der Juli präsentierte sich dann doch etwas feuchter und mit etlichen kleinen Regenperioden. Durch die Hitzeperiode, welche Mitte August einsetzte, wurde der Reifeprozess nochmals ganz wesentlich beschleunigt. Da sich eine übermässig grosse Ernte ankündigte waren wir Ende Juli/anfangs August gezwungen, die Reben ganz massiv – manchmal bis um 2/3 – auszulichten. Vor Hagelschäden blieben wir verschont, nahe unserer Grenze machten die Hagelzüge Halt………. Die Reife setzte etwa 10 Tage früher ein. Alles zu einer denkwürdigen Lese war somit bereit! Der Rest ist ihnen bekannt: Eine Traubenernte der Superlative! Die alten Winzer erinnern sich ins Jahr 1949 zurück, um ein vergleichbares Weinjahr zu finden. Durch die trockene Wetterlage von Ende Saison fiel die Ernte etwas kleiner aus, mit 750 gr/m2 jedoch ideal für ausdrucksvolle Weine. Ein Traumjahrgang für Winzer und Oenologen! Verblüffend war auch der Zuckergehalt: Pinot gris 97°, Traminer 98° und ein Mittel von 101° beim Pinot noir. Dies bedeutet eine Steigerung um 10° zu den normalen Jahren und sogar um 5° zu den grossen Weinjahren. Aber der Zuckergehalt ist nicht alles! Ebenfalls wichtig ist der Säuregehalt, und auch dieser war 2009 vorhanden. Die Früchte entwickelten sich bei trockenem Wetter, und so verschwand die Säure nicht, wie dies im 2003 geschah, als sie durch die Sonne buchstäblich verbrannt wurde.

2008, nass und kalt

Die Wetterverhältnisse vom April mit mittleren Temperaturen und wiederholten Platzregen haben den Krankheitsbefall (Mehltau) der Reben in einem aussergewöhnlichen Umfang begünstigt. Durch die Nässe wurden maschinelle Arbeiten in den Hanglagen verunmöglicht. Der Pinot noir zeigte am 10. Juni die ersten Blüten, der Chasselas erst am 18. Juni, also deutlich später als im Vorjahr. Im Juli und anfangs August war die Witterung wiederum feucht und es galt erneut gegen Krankheiten und Pilzbefall anzukämpfen. Dennoch konnte quantitativ eine gute Ernte erwartet werden. Durch die Witterungseinflüsse am Sommerende und Herbstanfang wurde auch der Reifeprozess günstig beeinflusst. Die Bise von Ende September trug das ihrige dazu bei. Folglich wurde der Leset etwas später als üblich in Angriff genommen. Bedingt durch den Regen von anfangs September waren die Beeren etwas kleiner und auch der Zuckergehalt zeigte sich etwas tiefer als im Vorjahr. Nach dem die Reife einmal erreicht war, entwickelten die Trauben frische, fruchtige Aromen. Die Wetterverhältnisse während des Leset waren ideal und erlaubten uns, bei Sonnenschein und vorzüglichen Bedingungen schöne, gesunde Früchte zu ernten. Mit 850 gr/m2 waren die Erntemengen etwas höher als im Vorjahr. Sie sind aber immer noch sehr tief gehalten. Die Zuckerwerte liegen mit 68°OE beim Chasselas und 87°OE beim Pinot noir im Mittel der Werte der Vorjahre. Der Traminer mit seinen 89°OE zeigt sich wiederum von seiner besten Seite. Die optimale Reife und die intensiven Aromen der Trauben konnten erst in der zweiten Oktoberhälfte erreicht werden. Im 2008 brauchte es viel Geduld um nicht zu früh mit dem Leset zu beginnen. Seit Jahren war die Ernte nicht mehr so spät, aber das Zuwarten hat sich gelohnt……

2007, warmes Frühjahr, regnerischer Sommer und trockener Herbst

Der April mit einer Temperatur, welche 6°C über dem Durchschnitt lag, hat die Vegetation beschleunigt. Noch nie während den letzten 20 Jahren standen die Reben so früh in Blüte. In den folgenden Wochen wechselte das Wetter ständig und wurde auch von Kälteperioden begleitet, was für die Entwicklung der Reben nicht gerade von Vorteil war und eine Ernteeinbusse erahnen liess. Durch den regnerischen Sommer galt es, die Reben auch vor Krankheiten zu schützen. Trotz den widrigen Umständen ist es uns gelungen, die Parasiten in Schach zu halten. Ende August kehrte der Sommer zurück. Die Bise brachte ideale Bedingungen für das Reifen der Trauben. Mehrere Faktoren, wie die Zuckerbildung, das Fehlen von Fäulnis und namentlich die kühlen Nächte sind Garant für den Einklang der Aromen. Zum optimalen Reifezeitpunkt und bei strahlendem Sonnenschein war der Leset ein ganz besonderes Ereignis. Man sagt, dass mit dem Septemberwetter die Qualität eines Jahrganges steht oder fällt. Zu unserer Freude hat sich diese Weisheit in diesem Jahr bestätigt. Wegen der schwierigen Blütezeit war die Erntemenge mit 600g/m2 in diesem Jahr gering. Mit 90° Oechsle erreichte der Pinot noir einen hohen Zuckergehalt. Vor allem war aber der Geschmack der Trauben köstlich, was doch sehr wichtig ist. 2007 wird für alle Winzer ein sehr guter Jahrgang sein, vorausgesetzt es ist ihnen gelungen, den Mehltau zu bekämpfen und mit der nötigen Geduld die gute Reife und damit die Ernte abzuwarten.

2006, kaltes Frühjahr, warmer Sommer und feuchter Herbst

Ein Jahr der Extreme! Der sehr nasse April hatte in den Rebbergen Erdrutsche zur Folge. Im Mai und Juni machte das Thermometer keine grossen Sprünge. Um die Rückstände aufzuholen, benötigten die Reben dringend einen warmen Juli. Durch die feuchte Witterung wurde den Krankheiten (Mehltau) Vorschub geleistet. Ein feuchter August und ein warmer September förderten zudem die Fäulnis. Ein schwieriger Leset! Glücklicherweise war die Sonne mit von der Partie und erlaubte uns ein schnelles Einbringen der Ernte. Die Fäulnis drohte, es galt, wachsam zu sein, damit nicht die ganze Ernte zerstört wurde. Ein sorgfältiges Verlesen der Trauben war unumgänglich. Trotz dem peinlich genauen Aussortieren bewegen sich die Erntemengen in der Norm.

2005, sehr gutes Jahr, infolge Hagels eingeschränkte Erntemenge

Das Jahr 2005 begann ganz normal und alles lief bestens bis zum 29. Juni 2005. Am Abend des 29. Juni zerstörte ein Hagelschlag unsere Weinberge und verursachte eine Einbusse von ca. 30%. Pech! Es brauchte drei Wochen, bis die Reben sich etwas erholten und die Vegetation fortschreiten konnte. Unvorstellbare Messungen und ein tiefer Säuregehalt kennzeichneten diesen Jahrgang. 73°Oechsle beim Chasselas und 95° Oechsle beim Pinot noir, Messungen, die man noch nie gesehen hatte. Die Erntemengen fielen kleiner aus als erwartet (4 und 6 dl/m2). Zudem lieferten die kleinen Beeren nur sehr wenig Saft. Aus diesem Grunde fiel das Weinangebot nur beschränkt aus. Interessierte mussten sich beeilen….

2004, verspätete Vegetation, die der September aufholen konnte

Der Sommer 2004 wird nicht in Erinnerung bleiben. Eher feucht, aber nicht regnerisch. Ein Sommer ohne Hitze. Die Reife war anfangs August noch arg in Verzug. Es war fraglich, ob der Leset noch im Oktober beginnen konnte. Wir wagten nicht zu hoffen, dass uns der September einen wahren Altweibersommer bringen würde. Tagtäglich wurden wir mit unwahrscheinlichen Sonnentagen verwöhnt. Die uns das Glück zurück brachten. Zwar mussten wir gegenüber dem Vorjahr einen Monat länger warten bis zur Ernte, aber das Warten hat sich gelohnt. Die Trauben waren süss, aromatisch und von angenehmer Säure.

2003, ein aussergewöhnliches, heisses Jahr

Ein Jahr der Rekorde, das in die Geschichte eingehen wird. April bis September waren von einer ungewöhnlichen Hitzewelle geprägt. Der ganze Sommer war sehr heiss, aber die Monate Juni und August sprengten alle Rekorde. Die Sonne verwöhnte uns mehr als 200 Stunden länger als in einem normalen Jahr. Auch von Hagelschlag blieben wir verschont. Zum Vergleich: 1947 ging als heissestes Jahr des 20. Jahrhunderts in die Geschichte ein. Ab Mai-Juni entwickelten sich die Reben in einem rasanten Tempo, dem man kaum noch folgen konnte. Im August wurde die Reife der Trauben beschleunigt, Zucker- und Säuregehalt entwickelten sich zur vollsten Zufriedenheit der Winzer. Mitte September, drei Wochen früher als in einem normalen Jahr, waren die Trauben reif und der Leset konnte beginnen. Unglaubliche Messungen und ein tiefer Säuregehalt kennzeichneten diesen Jahrgang. Der Chasselas wies 73° Oe und der Pinot noir gar 95° Oe aus. Die Erntemenge war etwas kleiner als erwartet (zwischen 4 und 6 dl/m2). Die eher kleinen Beeren ergaben weniger Saft. Aus diesem Grunde waren die Weine 2003 rar und gefragt.

2002, ein ganz normales, sorgenfreies Jahr

Einem milden April folgte ein anfangs regnerischer Monat Mai. Ab Monatsmitte folgte jedoch das schöne Wetter. Extrem meteorologische Bedingungen folgten im Juni mit Temperaturen von bis zu 35°. Dies beschleunigte die Vegetation in den Rebbergen ganz enorm. Zum Ausgleich folgte ein relativ frischer Sommer mit einem nassen August. Der Oktober war regnerisch und erschwerte die Bedingungen im Leset. Dank einiger Sonnentage ist es uns aber gelungen, die Ernte unbeschadet ins Trockene zu bringen. Man kann das Jahr als normal einstufen. Die Trauben waren gesund und von Krankheiten verschont geblieben. Es ergaben sich Rotweine von schönster Farbe und mit schönen Tanninen und ebenfalls die Spezialitäten waren vom Feinsten! Der Chasselas hatte 67°Oe, der Pinot noir 87°Oe mit einer Erntemenge von 0,6 l/m2 und 0,5 l/m2 (unter der Quote um eine gute Qualität zu garantieren). Der Traminer erreichte sogar 91°Oe…….

1985, Chardonnay

Erster Chardonnay des Vully

1983, Traminer Weltmeister

1985 wird der Traminer von Jean-Louis Bôle, Rebgutleiter, Weltmeister am internationalen Wettbewerb für Weissweine in Ljubliana (damals einziger Wettbewerb). Mit diesem Titel wurde für die Region eine Rebsorte ausgezeichnet, welche noch weitere Erfolge verbuchen konnte und ins Mémoire des vins suisses aufgenommen wurde.

1970, Traminer

Erstmalige Anpflanzung von Traminer

1964, Pinot gris

Neu im Angebot des Kellers: ein Pinot gris